Alle reden davon, dass sie im Hamsterrad gefangen sind, aber was ist das eigentlich und können wir da raus?
Schauen wir uns an, was das ist.
Das Modell ist ganz einfach: Unser Kern ist unser Identität. Unsere Einzigartigkeit. Da unsere Einzigartigkeit meistens nicht in die Norm passt, werden wir kritisiert und klein gemacht. Unsere innere Stimme, wird unser innerer Kritiker. Wir zweifeln an uns. Wir sind nicht „genug“. Und ab da, müssen wir der Welt beweisen, dass wir wertvoll sind.

Und dann kommt unser Rollenspiel, unser „PowerPoint of Life“. Wir spielen uns und anderen ein Leben vor, das in die Erwartungen passt.
Unser Leben wird einfach eine hübsche Präsentation, paar nette Slides. Dort können wir zeigen, was wir denken, dass die anderen sehen wollen. Wie im echten Leben haben die PowerPoints wenig mit der Realität zu tun.
Und auch wenn es nicht echt ist, ist es das, wo wir die meiste Zeit und das meiste Geld investieren. Jede und jeder auf ihre und seine Art und Weise. Das ist „externe emotionale Regulierung“. Es geht darum, dass wir uns nicht fühlen, und uns manchmal fühlen, als wäre alles okay. Wir versuchen in den PowerPoints, in unserer Präsentation, zu leben.

Die Lösung scheint einfach, wenn wir das Bild oben sehen. Wir müssten ja nur die PowerPoint und die Zweifel weglassen, dann kämen wir an unsere Identität, und alles wäre super.
Einfach, richtig?
Leider nicht. Da steht uns unser Gehirn ein wenig im Weg. Das möchte uns am Leben
erhalten. Und es denkt „Wir leben, also funktioniert das, was wir bisher gemacht haben.“

Deswegen hält unser Gehirn uns im Hamsterrad. Wir sind zwar nicht glücklich,
haben aber überlebt. Das reicht aus Hirn-Sicht.
Da ist das Gehirn wie die Gesellschaft: sehr einfach gestrickt. „Wenn du funktionierst,
reicht uns das.“ Das ist der Kern des Hamsterrads.
Unser Gehirn ist toll, aber manchmal schlicht. Denn es liebt das, was einfach ist.
Was vertraut ist. Und es will immer eine stimmige Geschichte.
Wir sollen die Helden in unserem Leben sein. Entweder als Täter oder als Opfer.
Deswegen ist es für unser Gehirn so schwierig, zwischendrin die Richtung zu wechseln, denn das würde ja heißen, dass wir die letzten x Jahre was Dummes gemacht haben.
Das wäre nicht stimmig.
Also ändert unser Gehirn lieber unsere Wahrnehmung und Bewertung. Das macht ja unser Weltbild und die Glaubenssätze.
Die Annahme von unserem Gehirn ist ja, dass wir in unserer Identität leben. Dann wären diese Mechanismen perfekt und würden uns stabil halten. Leider halten dieselben Mechanismen uns auch im Zweifel, oder der Flucht vor dem Zweifel.
Also wie machen wir uns ein echtes Leben in unserer Identität (oder Potenzial) möglich? Indem wir uns vorsichtig mit unserer Identität vertraut machen. Und verstehen, dass unsere Kritiker nur einfach selbst in ihrer PowerPoint gefangen waren.

Es gibt immer eine kleine Lücke. Und manchmal auch Menschen in unserem Leben, die uns „wirklich“ sehen. Also die hinter unsere PowerPoint schauen und sehen, dass unsere Zweifel eine Lüge sind.
Heißt nicht, dass unsere Identität perfekt ist. Das sind dann Teile von uns, die Superkräfte sein können, aber wir müssen sie trainieren und lernen damit umzugehen.
Nun kommt noch ein Twist: Du kannst es nicht alleine tun!
Es geht auch darum, dass du andere Menschen genauso siehst. Die Veränderung kommt aus der Begegnung. Sich gegenseitig sehen und erinnern. Deine und eure Entdeckungsreise kann jetzt beginnen. Ihr bestimmst das Tempo.
Das Ende des Hamsterrads ist für dich gekommen, das echte Leben geht los. Viel Freude dabei.
Unsere Tools dazu:
- Gecko: Angst sehen und verstehen im Gecko-CheatSheet
- Limbi: Unsere soziale Intelligenz, Skills und Fitness-Level im Limbi/DSS CheatSheet erklärt
- Beziehungs-Check: Nicht alles was intensiv ist, ist gut. Und wie funktioniert Beziehung überhaupt? Alles im Beziehungs-Check
- Paar Fallstricke und Irrtümer im Disney-Prinzip (EN)
- Regulierung … klingt lame ist aber die Superkraft: Emotionale Regulierung (EN)
Leave a Reply